Herr Tobias Kruger begründet den Antrag für die
Antragsteller und betont die Notwendigkeit eines flächendeckend schnellen
Internetzugangs, der auch einen Standortfaktor für Rödermark darstelle.
Bürgermeister Kern verliest auszugsweise die Stellungnahme
der Fachabteilung TUI, (die im folgenden vollständig wiedergegeben wird.)
Ist-Stand:
Alle Stadtteile
Rödermarks sind kabelgebunden fast flächendeckend mit DSL (1 bis 16 Mbit/s)
und ca. 55% der Haushalte mit Kabelanschluss (Fernsehkabel) (derzeit bis
zu 32 Mbit/s) versorgt. Es gibt folgende Anbieter mit eigener Infrastruktur:
Deutsche Telekom AG, HEAG MediaNet GmbH, Vodafone AG (ehem. Arcor).
Alle Mobilfunkanbieter sind (fast flächendeckend) mit
UMTS (bis 7,2 Mbit/s) vertreten.
Förderung:
Laut
Herrn Wolfram Koch "Mehr Breitband für Hessen" kann nicht mit einer
Förderung gerechnet werden, da unser Stadtgebiet ja flächendeckend breitbandig
mit 1.000 bis 16.000 Mbit versorgt ist und wir auch unter keines der
Förderprogramme (GAK, GRW, EFRE) fallen. Die im Antrag genannten Ping-Zeiten1
stellen kein Qualitätsmanko/ Entscheidungskriterium im Sinne einer
Breitbandversorgung dar, da auch schon eine Versorgung per Satellit mit 1.000 Mbit
(Pingzeiten über 300 ms) als ausreichend angesehen wird.
Planungsvision
für Hessen:
Bis 2014 sollen für 75 Prozent der
Haushalte Anschlüsse mit Übertragungsraten von mindestens 50 Megabit pro
Sekunde zur Verfügung stehen, mit dem Ziel, solche hochleistungsfähigen
Breitbandanschlüsse möglichst bald flächendeckend verfügbar zu haben.
Voraussetzungen
in/für Rödermark:
Um
auf eine Anbindungsgeschwindigkeit von 50 Mbit/s (VDSL o.ä.) flächendeckend zu
kommen müssten die 94 Rödermärker Kabelverzweiger (KVZ)2per
Glasfaser angeschlossen werden. Die HEAG MediaNet beziffert die Kosten für die
hierfür erforderlichen 26 km Glasfaserverkabelung vorab grob auf 1-2 Mio. EUR.
Die VDSL-Vermarktung der Telekom ist bei ca. 50 Gemeinden (in Deutschland)
stehen geblieben, für den Ausbau in Rödermark müssten die Telekom oder auch
Vodafone einen ähnlichen Aufwand wie die MediaNet betreiben.
Grundsätzlich
wird empfohlen bei Straßen-/Gehwegbauarbeiten ein oder 2 Leerrohre mit zu
verlegen und/oder die Anbieter kabelgebundenen Internets in eine
Konkurrenzsituation zu bringen. Ein erheblicher Hinderungsgrund wird die
derzeitige wirtschaftliche Lage sein.
2Der Kabelverzweiger
(KVz) ist ein etwa ein Meter hoher passiver Schaltschrank
zur Kabelverteilung der Leitungen innerhalb eines Fernsprech-Ortsnetzes, der
Hauptkabel
mit Verzweigungskabel verbindet
In der sich anschließenden Diskussion plädieren einige Mitglieder
des Ausschusses für die Schaffung von Voraussetzungen eines schnelleren
Internetzugangs, weil dies nach ihrer Einschätzung positive Auswirkungen auf
die Konkurrenzfähigkeit des Gewerbes hätte. Zu diesem Zweck müsse Druck auf die
Provider ausgeübt werden.
Nach intensiver Diskussion wird dem Antrag einstimmig zugestimmt.