Bürgerinformationssystem
Bürgermeister Kern erklärt: Gemäß § 57 Abs. 1 der Hessischen Gemeindeordnung wählt die
Stadtverordnetenversammlung in ihrer ersten Sitzung nach der Wahl aus ihrer
Mitte eine Vorsitzende bzw. einen Vorsitzenden. Bis zur Wahl der bzw. des
Vorsitzenden führt das an Jahren älteste Mitglied der
Stadtverordnetenversammlung den Vorsitz. Bürgermeister Kern stellt sodann fest, dass der am 5. Dezember
1936 geborene Stadtverordnete Herr Hans Sulzmann das älteste Mitglied
der Stadtverordnetenversammlung ist. Er übergibt nunmehr die Sitzungsleitung an
den Altersvorsitzenden, den Stadtverordneten Hans Sulzmann. Rede des Altersvorsitzenden, des Stadtverordneten Hans Sulzmann: „Sehr geehrte Damen und Herren, Kolleginnen
und Kollegen. Die Kommunalwahlen 2006 für die nächsten 5
Jahre sind gelaufen und der Wähler hat von seinem Wahlrecht Gebrauch gemacht. Uns allen hat er sein Vertrauen
ausgesprochen! Nun bleibt uns ein ganz großer Wermutstropfen,
den wir verdauen müssen: Der Nichtwähler hat die absolute Mehrheit
erreicht. Eine große Sorge und Last die bleibt, das
ist die absolut geringe Wahlbeteiligung. Wir müssen uns landauf und landab fragen,
wie wir das Vertrauen unserer mündigen Bürger zurückgewinnen können. Es muss doch möglich sein, den Wähler zu
überzeugen, welch große Macht er mit seiner Stimme hat. Auch sollte ihm, dem Wähler, klar gemacht
werden, welchen Einfluss er hat. Das verbriefte Wahlrecht in unserer Demokratie
ist auch gleichzeitig eine Wahlpflicht. Auch sollen und müssen wir die Interessen
an der lokalen Politik wecken. Wir müssen alle wieder zu unseren Wurzeln
zurück finden. Auf die Wurzeln unseres christlichen
Abendlandes, auf die Wurzeln unserer Väter und Großväter und ihre Tugenden
müssen wir uns besinnen. Ein weiterer Punkt, der mich bewegt und
nicht in Ruhe lässt, ist unsere deutsche Sprache. Wir verlangen, dass in den Pausen auf den
Schulhöfen von den Kindern aus anderen Kulturkreisen deutsch gesprochen wird. Fragen wir uns doch, wie viele Fremdwörter
wir täglich benutzen, für die es auch im Deutschen einen Wortschatz gibt. Uns sind einige Tugenden abhanden gekommen,
Ehrlichkeit, Pünktlichkeit, Hilfsbereitschaft, Freundlichkeit, Sauberkeit,
Strebsamkeit, Ordnung, Disziplin, und Treue und nicht zuletzt Fleiß. Und ganz groß geschrieben der Sinn für
die Familie. Auch in der Erziehung unserer Kinder ist
ein ganz wichtiger Aspekt das voneinander Lernen. Wir alle wissen, dass die Familie - ich
betone - die Familie die kleinste Keimzelle unserer Gesellschaft ist. Sie muss noch besser geschützt, beschützt
und gefördert werden. Wir alle haben von unseren Wählern ein Mandat
erhalten, um sie in ihren kommunalpolitischen Belangen zu vertreten und uns für
sie einzusetzen. Lassen Sie mich noch einige Anmerkungen
machen. Die moralischen Aspekte der politischen
Vertretung. Wir, die politische Verantwortung tragen,
dürfen die moralischen Dimensionen der Vertretung nicht vergessen oder
unterbewerten, die darin bestehen, dass wir am Schicksal des Volkes Anteil
nehmen und uns dafür einsetzen, Lösungen für die sozialen Probleme zu finden. Wir brauchen Geduld, Bescheidenheit,
Mäßigung, Liebe und die Bereitschaft zum Teilen. Nicht nur dem Einzelnen sind wir
verpflichtet, sondern wir sind verantwortlich für die Bürger in ihrer
Gesamtheit: Nicht nur gegenüber dem Wähler, sondern
gerade nach der Wahlbeteiligung liegt besondere Verantwortung auf uns, wieder
mehr Bürger zu erreichen. Solche Autorität wird von Personen
ausgeübt, die in der Lage sind, sich in ihrem eigenen Handeln
tatsächlich das Gemeinwohl und nicht ihr Ansehen oder ihren persönlichen
Vorteil zum Ziel setzen. Zum Schluss, im heutigen Kalenderblatt
steht zu lesen: Das Vertrauen ist eine zarte
Pflanze. Ist es zerstört, so kommt es sobald nicht wieder. Otto von Bismarck, Gründer des II. Deutschen
Reiches 1871. Also strengen wir uns an! Mein Wunsch an uns: Eine gute und gesunde Zusammenarbeit zum
Wohle unserer Bürger. Danke für ihre Aufmerksamkeit“ |
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