Vorlage - FDP/0128/23  

Sachverhalt/Begründung:
 

Ein prekärer Mangel an Erzieher/-innen1 2 zeichnet sich nicht nur ab, sondern ist in fast allen Kommunen bereits greifbar und zudem stetig weiter steigend. Dieser Fachkräftemangel kann ohne die unverzügliche Schaffung zusätzlicher, neuer und attraktiver, Ausbildungsplätze und -kapazitäten für die Erzieherausbildung im Nahbereich nicht nachhaltig oder gar zukunftsweisend behoben werden. Als Flächenkreis mit hoher Einwohnerzahl (rund 361.000) ist der Kreis Offenbach einer der ganz wenigen Landkreise in Hessen ohne eine eigene, lokale Ausbildungsstätte vor Ort für Erzieher/-innen. Dieses Manko muss so schnell wie möglich behoben werden, um dem existenten und stetig steigenden Fachkräftemangel bei den Erzieher/-innen entgegenzuwirken sowie zugleich die Anreize zur Ergreifung des Berufs des/der Erzieher/-in spürbar zu erhöhen.

Für die Frage, wo angehende Erzieherinnen und Erzieher letztendlich arbeiten werden, kann der Standort der Ausbildung ein entscheidender Faktor sein. Für das Ziel, möglichst viele angehende Erzieherinnen und Erzieher für den Standort Rödermark zu gewinnen, wäre eine Ausbildungsmöglichkeit vor Ort von großem sowie strategischem Vorteil. Da die Einrichtung einer eigenen, gänzlich neuen Erzieherschule in einem absehbaren Zeithorizont nicht sehr realistisch erscheint, ist die Ansiedlung einer Dependance/Außenstelle einer bestehenden Fachschule die aktuell wohl erfolgversprechendste Möglichkeit, Rödermark zum Ausbildungsstandort für Erzieher/-innen zu machen.

1 https://www.deutscher-kitaverband.de/fachkraeftemangel/ 

2 https://www.zdf.de/nachrichten/politik/kita-erzieher-fachkraefte-mangel-100.html#:~:text=Kita%2DLeiterin%3A%20%22Belastende%22,Leiterin%20Alice%20Walter%20in%20Stuttgart  
 

Beschlussvorschlag:

Die Stadtverordnetenversammlung möge beschließen:

1.) Der Magistrat wird beauftragt, Gespräche mit den Trägern von Erzieherschulen (startend mit den Trägern freier Erzieherschulen) mit dem Ziel zu führen, in der Stadt Rödermark so bald wie möglich eine Dependance/Außenstelle einer bestehenden Fachschule für die qualifizierte Erzieher/-innen-Ausbildung einzurichten beziehungsweise zu etablieren.

2.) Der Magistrat der Stadt Rödermark wird beauftragt, begleitend/ergänzend dazu mit dem Kreis Offenbach als gesetzlichem Träger der Jugendhilfe Gespräche mit dem Ziel zu führen, im Kreis Offenbach (bevorzugt in/mit der Stadt Rödermark) eine Fachschule (Dependance/Außenstelle) für die Erzieher/-innen-Ausbildung einzurichten beziehungsweise zu etablieren.

3.) Für den Fall eines erfolgversprechenden Verlaufs dieser Gespräche sind rechtzeitig sowie begleitend die notwendigen Gespräche mit dem zuständigen Hessischen Kultusministerium zu führen. Die angrenzenden Nachbarstädte, auch im Landkreis Darmstadt-Dieburg, sollen in diesem Zusammenhang befragt werden, ob für sie eine Beteiligung (ggf. zu welchen Konditionen) an der Errichtung und dem Betrieb einer solchen Fachschule in Rödermark in Frage kommt.

4.) Die Stadtverordnetenversammlung ist seitens des Magistrates in geeigneter Weise regelmäßig über diese Gespräche sowie deren Fortgang und deren Ergebnisse zu informieren.

Abstimmungsergebnis:

Zustimmung:

Ablehnung:

Enthaltung: