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Vorlage - CAL/0211/19  

 
 
Betreff: "Schottergärten = Gärten des Grauens" in Rödermark? (Berichtsantrag)
Status:öffentlichVorlage-Art:Antrag CDU-Fraktion und AL/Grüne
Federführend:Gremien-Büro   
Beratungsfolge:
Ausschuss für Bau, Umwelt, Stadtentwicklung und Energie Anhörung
25.09.2019 
28. öffentlichen Sitzung des Ausschusses für Bau, Umwelt, Stadtentwicklung und Energie ungeändert beschlossen   

Sachverhalt
Beschlussvorschlag

ALLRIS® Office Integration 3.9.2

Sachverhalt/Begründung:

 

„Modern, unkrautfrei und pflegeleicht" unter diesem Motto nehmen auch in

Rödermark Kiesbeete und Schotterflächen vor allem in Vorgärten immer mehr zu.

Die Besitzer hoffen, sich Arbeit bei der Pflege dieser Vorgärten sparen zu können.

Doch die Auswirkungen auf das Stadtklima, auf Insekten und andere Lebewesen

sind verheerend. Die Schottergärten heizen sich stark auf, werden zu Hitzeinseln und

strahlen die gespeicherte Wärme lange ab. Es entsteht keine Verdunstungskälte

mehr. Schottergärten schränken den sowieso schon spärlichen Lebensraum für

Insekten in unseren Städten ein und die von den Insekten abhängigen Vögel nehmen

deutlich ab. Die Bodenversiegelung durch Vlies unter den Steinen sorgt für schlechte Wasserversickerung. Da auch Steine Pflege brauchen (Moose, Algen, Blätter)

werden Mittel eingesetzt, die wiederum umweltschädlich sind. Schottergärten werden

deshalb auch als „Gärten des Grauens" tituliert.

 

Einige Städte in Hessen gehen seit kurzem gegen diese Stein- und Schottergärten

vor. In Hanau und Fulda wurden beispielsweise Bebauungspläne entsprechend

angepasst. Kassel und Wiesbaden planen Überarbeitungen ihrer Satzungen.

Andere Städte setzen auf Förderprogramme, z.B. ,,Frankfurt frischt auf"!

 

In der „Satzung über die Stellplatzpflicht" der Stadt Rödermark sind hierzu einige

Tatbestände geregelt. Es ist nun an der Zeit Überlegungen anzustellen, ob eine

Vorgartensatzung kombiniert mit Förderanreizen bei der Lösung der Probleme in

Rödermark hilfreich sein könnte.

 

Wir bitten daher den Magistrat zu prüfen und zu berichten:

 

 

 

 

ALLRIS® Office Integration 3.9.2

Berichtsantrag:

 

  1. Ist dem Magistrat die Problematik der sog. ,,Schottergärten" bekannt und gibt es Erhebungen zu Anzahl und Umfang in Rödermark?
  2. Gibt es in Rödermark gültige Bebauungspläne, in denen Vorgaben zu der Vorgartengestaltung gemacht werden? Welche Erfahrungen wurden damit gemacht?
  3. Wie könnten bestehende Bebauungspläne ergänzt und erweitert werden, um der weiteren Ausbreitung dieser Praxis entgegen zu wirken?
  4. Wie könnten Förderanreize für Hauseigentümer gestaltet werden, damit Vorgärten naturnah und ökologisch wertvoll gestaltet werden?
  5. Sind dem Magistrat Erfahrungen aus den Städten und Gemeinden mit Vorgartensatzung bekannt und wie lassen sich diese zusammenfassen.
  6. Hat die zunehmende Versiegelung privater Grünflächen Auswirkungen auf die sogenannte „Grundwasserneubildungsrate"?