Bürgerinformationssystem
Sachverhalt/Begründung:
Die Verödung der historischen Ortszentren macht sich auch in Rödermark bemerkbar. Die Überalterung der Quartiersbewohner nimmt ebenso zu wie der Sanierungsstau an gewachsener Bausubstanz. Die Nachkommen der Eigentümer wohnen oftmals in den bevorzugteren Wohnlagen der Neubaugebiete oder weiter entfernt und haben meist kein Interesse mehr, die Nachfolge anzutreten.
Sind die Alteigentümer schließlich nicht mehr in der Lage sich allein zu versorgen oder versterben, werden viele sanierungsbedürftige Anwesen aufgrund des relativ schlechten Bauzustands günstig verkauft. Entweder an Familien mit geringem Einkommen, welche sich ansonsten keinen Hauskauf leisten können (und wiederum nicht in der Lage sind adäquat und fachgerecht zu sanieren) oder, sofern Grundstücksgröße und Bebauungsplan es zulassen, etwas hochpreisiger an Investoren zur Errichtung von größeren Neubauten. Da diese jedoch gewinnorientiert agieren müssen, kommt es leider oft zu städtebaulich unsensibler Neubebauung innerhalb der ohnehin bereits stark beeinträchtigten historischen Ortszentren!
Im Rahmen der Entwicklung zum Leitbild Rödermark entstanden u.a. die Projekte zur Innenentwicklung der Rödermarker Ortskerne, die auch dieser Entwicklung neue Impulse entgegensetzen sollen. Erste konzeptionelle Überlegungen wurden vorgestellt und die Projektgruppen trafen sich zu ersten konstituierenden Sitzungen. Hierbei fand die, von der Koalition in Stadtparament bereits bei anderer Gelegenheit angesprochene Idee zur Gründung einer Bürgerbaugenossenschaft viel positive Resonanz, Interesse und Anklang.
Es wäre prüfenswert, inwiefern auf Initiative oder mit logistischer Unterstützung durch die Stadt Rödermark und in Zusammenarbeit mit den Projektgruppen „Ortskerne“ eine Bürgerbaugenossenschaft gegründet werden könnte, welche folgende Ziele verfolgen sollte:
- Ermutigung und fachkundige Beratung von Eigentümern bei Finanzierung des Erhalts sowie der Sanierung und Vermarktung alter Bausubstanz zur Schaffung von neuem, attraktivem und in den Erdgeschossen Barriere-freiem Wohnraum in den Ortszentren.
- Entwickeln von Modellen zum Verbleib und der Integration auch betagter Besitzer innerhalb ihrer angestammten Wohnumgebung, die im Gegenzug ihr Anwesen in die Genossenschaft einbringen können (So entstünden u.a. neue Möglichkeiten zu „Betreutem Wohnen“ und direkter Nachbarschaftshilfe!).
- Schaffung einer Kontaktbörse zwischen investitionswilligen Jungfamilien sowie anderen Interessierten mit bescheidenem oder auch üppigerem Budget und Altbesitzern, welche sich für diese unkonventionellen Bauherrenmodelle gewinnen lassen.
Mit einer Realisierung dieses ambitionierten, zukunftsweisenden Vorhabens könnten mehrere, im Leitbild definierten Ziele für die Stärkung und den Erhalt lebenswerter und identitätsstiftender, Ortskerne umgesetzt werde Beschlussvorschlag:
Der Magistrat wird beauftragt, in Zusammenarbeit mit den Leitbildprojektgruppen „Innenentwicklung Ortskerne“ zu prüfen, ob es Erfahrungswerte bereits erfolgreich arbeitender Bürgerbaugenossenschaften vergleichbarer Prägung gibt, wie diese aufgebaut sind (Beteiligung der Kommune oder rein privat?) und welche Möglichkeiten Rödermark hat, eine ähnliche Institution zu etablieren.
Abstimmungsergebnis:
Zustimmung: Ablehnung: Enthaltung |
|||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||