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Sachverhalt:
In der Mitteilung vom 24.09.2013 informierte die Betriebsleitung den Magistrat und die Betriebskommission über zusätzlich erforderliche Erneuerungs- u. Instandsetzungsmaßnahmen in der Halle Urberach, die durch die Asbestsanierung ausgelöst wurden und nun notwendig geworden sind, um in Zukunft einen geordneten Hallenbetrieb zu gewährleisten.
Chronologie:
Die KBR hatten 2010 im Zuge der Modernisierung des Mehrzweckraumes über das Konjunkturpaket II für die Halle Urberach ein Brandschutzkonzept erstellen und alle erforderlichen Maßnahmen zur Ertüchtigung des Mehrzweckraumes umsetzen lassen.
Aufgrund des Gebäudealters wurde zur Risikoabschätzung eine Überprüfung für die gesamte bauliche Anlage vorgenommen, die im Oktober 2011 in der Betriebskommission durch den damals eingeschalteten Architekten und Brandschutzsachverständigen vorgestellt wurde.
Benannt wurden die für einen weiteren Betrieb zwingend notwendigen Mindestmaßnahmen baulicher, sicherheits- und anlagetechnischer Art mit einer Kostengröße von rd. 1,4 Mio. EUR, weiterhin die Investition in Brandschutz-, Substanzerhaltung und Nachhaltigkeit mit einer Kostengröße von rd. 3,6 Mio. EUR , sowie eine Neubauvariante mit einer erforderlichen Neuinvestition von über 7,2 Mio. EUR.
Es wurden Vorteile und Risiken der jeweiligen Varianten benannt und die Umsetzung der Sofortmaßnahmen Brandschutz und Haustechnik auf Basis der Bestandssicherung und Betriebssicherheit der Halle mit Nebeneinrichtungen weiterverfolgt.
Im Februar 2012 fasste die Stadtverordnetenversammlung den Beschluss, das Budget um 800.000 EUR für eine Ersatzbeschaffung haustechnischer Anlagen aufzustocken.
Im Zuge der im Mai 2013 notwendig gewordenen Asbestsanierung gab es umfangreiche Rückbauarbeiten der Innenwandbekleidungen, die es nun nicht mehr erlauben, auf den Bestandsschutz zurückzugreifen. Es besteht vielmehr in Kenntnis dieser Mängel die Betreiberverpflichtung, unverzüglich Abhilfe zu schaffen, um den Vereinen zukünftig einen reibungslosen und planbaren Sportbetrieb zu gewährleisten.
Über die durch die Stadtverordnetenversammlung genehmigte Brandschutzertüchtigung und Asbestsanierung hinaus werden Erneuerungs- und Sanierungsarbeiten im Bereich Innenwandverkleidung, Hallenfassade und Dach erforderlich.
Das von den Kommunalen Betrieben Rödermark seit Mai 2013 beauftragte Architekturbüro hat die oben benannten Bauteile nochmals eingehend untersucht und die daraus resultierenden Sachverhalte schriftlich dargestellt.
Sachverhalt
Im Zuge der Asbestsanierung war es erforderlich, die Wandverkleidungen an den Hallenstirn-, wie auch den Längswänden zu demontieren. Es war ursprünglich geplant, diese durch neue Wandverkleidungen zu ersetzen. Für einen geordneten Sportbetrieb muss gem. den Sporthallenrichtlinien und den Unfallverhütungsvorschriften neben der Ballwurfsicherheit der inneren Wandflächen nun auch ein Prallschutz bis auf eine Höhe von 2,20 m über Fußboden installiert werden, auch müssen die Türen und Tore die Prallschutzqualität aufweisen. Im Bestand ist kein Prallschutz vorhanden, die Stirnseiten sind mit rauen Klinkersteinen, die Seitenwände mit Holzfurnierten Spanplatten ausgestattet. Durch den massiven Rückbau dieser Wandverkleidungen ist der Bestandsschutz nicht mehr gegeben. Nach Kostenermittlung ergeben sich für die Instandsetzung der inneren Hallenumfassungswände einschl. Türen und Tore - Kosten von : ca. 120.000 EUR
Ausführungszeitbedarf: Aufgrund der erforderlichen Detailbearbeitung, Erstellung des Leistungsverzeichnisses , Angebotseinholung mit Auswertung und Vergabe der Leistung und unter Berücksichtigung der Lieferzeiten für die Tür-, Toranlagen und die Montage ergibt sich nach Angabe des beauftragten Architekturbüros ein benötigtes Zeitfenster bis Mai/Juni 2014.
Geplant war die vorhandene Reglitverglasung instand zu setzen, da Scheiben gerissen sind, Wasser in den Hohlraum eindringt und nach innen läuft. Die schadhaften Antriebe der hydraulikgesteuerten Fenster sollten in diesem Zuge überholt werden. Da die dämpfenden Dichtungen der Reglitverglasung oberhalb der Umkleideräume teilweise in den Scheibenzwischenraum gefallen sind, ist die Verglasung nicht mehr ballwurfsicher, der Anschluss Fassade an die untere Dachfläche ist nicht fach- und normgerecht. In der weiteren Detailplanung wird es nun notwendig, die Verglasung auf der Dachseite zum „Schellbusch“ komplett zu erneuern, während auf der gegenüberliegenden Seite die 6 Stck. schadhaften Gläser ausgetauscht und die dauerelastische Versiegelung mit den Anschlüssen an die massive Fassade erneuert werden können. Hierfür würden Gesamtkosten von rd. 86.000 € brutto entstehen. Da Reglitverglasungen nicht mehr produziert werden und nur noch für Ersatzlieferungen auf dem Markt zur Verfügung stehen, wurde als zukunftsbeständige Alternativlösung der Austausch gegen eine Metall-Glasfassade geprüft und insbesondere auch unter dem zusätzlichen Aspekt der 3-fach-Verglasung mit großem energetischen Einsparpotenzial empfohlen.
Kosten hierfür: brutto 180.000 EUR
Ausführungszeitbedarf: Die Ausführung erfolgt nach Ausschreibung, Angebotseinholung und Vergabe der Leistungen im Zeitrahmen der Ausführung der Prallwände
In den vergangenen Sitzungen der Betriebskommission wurde das Thema Dacheindichtung des Sporthallendaches bereits mehrfach diskutiert. Nachdem zunächst nach Einschalten des Architekten der Hinweis auf einen Wassereintritt kam, wurden die Dachfläche mit Fachleuten (Dachdeckern) und dem Architekten begangen. Dabei wurde festgelegt, dass die Dachfläche zwar alt sei, aber belassen werden sollte. Erst nach den starken Regenfällen in der vergangenen Woche kam es erneut zu mehreren Wassereintritten in der Sporthalle. Da sich ein erheblicher Teil der neu installierten haustechnischen Anlagen wie auch die neu eingebrachte abgehängten Decke unmittelbar unter der Dachfläche befindet, wäre es fahrlässig, die Dacheindichtung so zu belassen.
Nochmalige intensive Untersuchungen durch das Architekturbüro konnten zunächst die sichtbaren Durchfeuchtungen am Hallendach nicht lokalisieren, jedoch wurden an der umlaufenden Attika des Hallendachs stark durchfeuchtete und marode Spanplatten entdeckt. Aufgrund der nicht fachgerechten Dachrandanschlüsse am Bestandsdach gibt es die Vermutung, dass von hier Regen in den Dachaufbau eindringt und weiter im Hallenbereich dann austritt. Eine normgerechte Dampfsperre auf der Oberseite der Trapezdachbleche ist ebenfalls nicht vorhanden, so dass eine komplette Sanierung samt Austausch der Attika empfohlen wird.
Die Erneuerung des Daches, inkl. sämtlicher wärmedämmtechnischer Maßnahmen der Dachfläche und Attika, führt zu einer wesentlichen Verbesserung des Wärmeschutzes der Halle im Sinne einer energetischen Ertüchtigung.
Ein Gutachten über den Zustand der Dachflächen wird zurzeit nach intensiver Begehung am 27.09.13 durch einen von der IHK zugelassenen Sachverständigen erstellt.
Nach Kostenermittlung ergeben sich für die Instandsetzung der Eindichtung auf dem Hallendach und der Instandsetzung der Dächer der Nebengebäude in Teilflächen, Kosten von: brutto 265.000 EUR.
Ausführungszeitbedarf: Eine sofortige Vergabe u. Ausführung der Leistungen ist notwendig, um die Fortführung der bereits vergebenen und in Ausführung befindlichen Gewerke zu gewährleisten. Der weitere Baufortschritt ist zu ermöglichen, um Behinderungen und Bauzeitverlängerungen, die mögliche Nachforderungen der beauftragten Unternehmen nach sich ziehen, möglichst zu minimieren. Ein beschränktes Vergabeverfahren mit den zu realisierenden Fristen verzögert alle weiteren Ausführungen. Der Baufortschritt wird behindert und unterbrochen, Witterungseinflüsse sind zu bedenken. Die jetzige mit den Dachdichtungsarbeiten betraute Firma hat bereits 40% der bisher beauftragten Leistungen erbracht, so dass Gründe der Gewährleistung zu berücksichtigen sind.
Nach telefonischer Abstimmung mit der Vergabestelle RP Darmstadt kann ein freihändiges Vergabeverfahren erfolgen wenn nach §3 Nr. 5.2 VOB/B die Anwendung des Ausnahmetatbestandes wie vor erwähnt begründet ist.
Ein Bauablaufplan mit den Abhängigkeiten zu den Montagen in der Halle wird zurzeit ausgearbeitet.
Daraus ergeben sich nun folgende zusätzliche Ausführungen für die bereits beauftragten Gewerke, die über das vorhandene Budget nicht gedeckt sind, in Höhe von 190.000 EUR brutto.
Sämtliche vorgesehenen/geplanten Ausführungsleistungen im Bereich Küche/Restaurant, Foyer/Garderobe sind termingerecht erbracht. Seit 17.08.13 ist der Küchen- und Restaurantbetrieb mit Foyer und den Nebenräumen Garderobe in Betrieb.
In der Sporthalle wurden die Haustechnischen Arbeiten weiter fortgesetzt, Leistungsstand:
Gewerk Elektro ca 55% Leistung erbracht. Die flächendeckende Brandmeldeanlage im Kellergeschoß, KITA Restaurant mit Küche, Foyer, Nebenräumen und Garderobe ist zu 100% ausgeführt und funktionsfähig aufgeschaltet. Die neue E-Hauptverteilung und die Niederspannungshauptverteilung sind komplett montiert und in Betrieb. Die Leuchtenmontage in der Halle ist in Abhängigkeit der Dachflächensanierung zu bewerten.
Gewerke Heizung Sanitär und Sprinkler ca. 50% Leistungsstand. Die Montage der Deckenstrahlplatten ab 28.10.13 ist in Abhängigkeit der Dachflächensanierung zu bewerten.
Gewerk Lüftung Leistungsstand ca. 65%; Lüftungsgerät Halle Montage am 01.10.13, die Fortführung der Kanalmontage auf der Dachfläche ist in Abhängigkeit der Dachflächensanierung zu bewerten.
Ausbaugewerke: Im Bereich Technikräume ist ein Leistungsstand von ca. 75% erreicht. Gewerk Trockenbau: Die sich aus der Asbestsanierung ergebende Verkleidung der Hallenstützen mit Gipskarton ist zu 90% erbracht, die geplante Montage der abgeh. Hallendecke ab 28.10.13 ist in Abhängigkeit der Dachflächensanierung zu bewerten. Die Trockenbauarbeiten in den Nebenräumen haben einen Leistungsstand von ca. 70%
Gewerk Stahlbau: Die Geräteunterkonstruktionen (3 Stck.) für die Dachlüftungsaggregate auf den Dächern und die notwendigen aussteifenden Stahlkonstruktionen an den Dachaussparungen für die Rauch-Wärme-Abzugs- kuppeln sind komplett montiert.
Kosten Maßnahme Brandschutzertüchtigung
Alle Aufträge zur Maßnahme Brandschutzertüchtigung sind erteilt. Nachträge, die sich aus geänderter Ausführungsplanung zur obigen Baumaßnahme ergeben, sind mit Stand 27.09.13 im aktuellen Budget berücksichtigt und im verabschiedeten Budget gedeckt.
Die Ausführung der Asbestsanierung ist seit dem 06.08.13 abgeschlossen. Nach erfolgter abschließender Raumluftmessung durch das beauftragte Fachbüro am 07.08.13 konnte die Sporthalle mit Nebenräumen Umkleide/Dusche am 09.08.13 für alle weiteren Ausführungen frei gegeben werden.
Kosten Maßnahme Asbestsanierung
Budget Schadstoffsanierung 400.000 € brutto Angefallene Kosten Asbestsanierung 155.000 € brutto Einschl. Sachverständigen Honorar Restsumme Schadstoffsanierung 245.000 € brutto
In der Restsumme sind Leistungen eingestellt für die Erneuerung der Hallenwände (ohne Prallschutz) ca. 79.000 €; Mehrleistungen innerhalb der Gewerke aus Asbestsanierung ca. 65.000 €; einschl. erforderlicher Planungs- und Bauleitungsleistungen von Architekt und Fachingenieuren.
Für die zusätzlichen Erneuerungs- und Instandsetzungsmaßnahmen der Halle Urberach entstehen mit Stand 30.09.2013 Aufwendungen in Höhe von
Innenwandverkleidungen 120.000 EUR Sporthallenverglasung 180.000 EUR Eindichtung Dachflächen 265.000 EUR Sonstige Mehraufwendungen 190.000 EUR
Gesamtbetrag: 755.000 EUR brutto 604.000 EUR netto.
Für weitere sich aus den Baumaßnahmen ergebende Maßnahmen wird ein Sicherheitsbetrag in Höhe von 45.000 EUR veranschlagt.
Empfehlung
Der Beschluss der Stadtverordnetenversammlung über den Wirtschaftsplan des Eigenbetriebes Kommunaler Betriebe der Stadt Rödermark vom 04.12.2012 sieht unter Punkt 5 vor, dass die Ausgaben des Vermögensplans innerhalb der jeweiligen Geschäftsfelder gegenseitig deckungsfähig sind. Der tatsächlich erforderliche zusätzliche Gesamtbetrag kann erst nach Abschluss der Überprüfung aller notwendigen Maßnahmen mitgeteilt werden.
Zur Sicherstellung der Finanzierung sind Mittel aus dem genehmigten Wirtschaftsplan 2013 für das Projekt Neubau U-3 Einrichtungen heranzuziehen.
Aktuell stehen im Jahr 2013 dafür noch zur Verfügung 400.000 €, mit Verpflichtungsermächtigung für 2014 von 800.000 €.
Eine entsprechende Anpassung der Ansätze ist im Entwurf des Wirtschaftsplans 2014 zu berücksichtigen. Beschlussvorschlag:
Die Stadtverordnetenversammlung beschließt die Ausführung der zusätzlich erforderlichen Erneuerungs- und Sanierungsarbeiten in der Halle Urberach für die Leistungen
- Innenwandverkleidungen - Sporthallenverglasung - Eindichtung Dachflächen - sonstige Mehraufwendungen aus Umsetzung Brandschutzertüchtigung Halle Urberach
Der entstehende Mehraufwand hierfür beträgt 755.000 € brutto. Für weitere, sich aus den Baumaßnahmen ergebende zusätzliche Maßnahmen wird ein Sicherheitsbetrag in Höhe von 45.000 € veranschlagt.
Die Finanzierung erfolgt aus Mitteln des Vermögensplans des Wirtschaftsplans 2013 des Eigenbetriebes „Kommunale Betriebe Rödermark“, Geschäftsfeld Gebäudewirtschaft.
Abstimmungsergebnis:
Zustimmung: Ablehnung: Enthaltung: Finanzielle Auswirkungen:
JA
Haushaltsmittel stehen im Wirtschaftsplan 2013 bereit
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