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Vorlage - VO/0240/13  

 
 
Betreff: Halle Urberach - Umbaumaßnahmen
Status:öffentlichVorlage-Art:Beschlussvorlage
  Aktenzeichen:KBR
Federführend:Eigenbetrieb KBR - Geschäftsbereich B   
Beratungsfolge:
Magistrat Vorberatung
Betriebskommission EB "Kommunale Betriebe Rödermark" Vorberatung
07.10.2013      ungeändert beschlossen   
Haupt-, Finanz- und Wirtschaftsförderungsausschuss Vorberatung
07.10.2013 
29. öffentlichen Sitzung des Haupt-, Finanz- und Wirtschaftsförderungsausschusses ungeändert beschlossen   
Stadtverordnetenversammlung der Stadt Rödermark Entscheidung
08.10.2013 
21. öffentlichen Sitzung der Stadtverordnetenversammlung der Stadt Rödermark ungeändert beschlossen   

Sachverhalt
Beschlussvorschlag
Finanzielle Auswirkungen
Anlage/n

 

Sachverhalt:

 

In der Mitteilung vom 24.09.2013 informierte die Betriebsleitung den Magistrat und die Betriebskommission über zusätzlich erforderliche Erneuerungs- u. Instandsetzungsmaßnahmen in der Halle Urberach, die durch die Asbestsanierung ausgelöst wurden und nun notwendig geworden sind, um in Zukunft einen geordneten  Hallenbetrieb zu gewährleisten.

 

 

Chronologie:

 

Die KBR hatten 2010 im Zuge der Modernisierung des Mehrzweckraumes über das Konjunkturpaket II für die Halle Urberach ein Brandschutzkonzept  erstellen und alle erforderlichen Maßnahmen zur Ertüchtigung des Mehrzweckraumes umsetzen lassen.

 

Aufgrund des Gebäudealters wurde zur Risikoabschätzung eine Überprüfung für die gesamte bauliche Anlage vorgenommen, die im Oktober 2011 in der Betriebskommission durch den damals eingeschalteten Architekten und Brandschutzsachverständigen vorgestellt wurde.

 

Benannt wurden die für einen weiteren Betrieb zwingend notwendigen Mindestmaßnahmen baulicher, sicherheits-  und anlagetechnischer Art mit einer Kostengröße von rd. 1,4 Mio. EUR,  weiterhin die Investition in Brandschutz-, Substanzerhaltung  und Nachhaltigkeit mit einer Kostengröße von rd. 3,6 Mio. EUR , sowie eine Neubauvariante mit einer erforderlichen Neuinvestition von über

7,2 Mio. EUR.

 

Es wurden Vorteile und Risiken der jeweiligen Varianten benannt  und die Umsetzung der Sofortmaßnahmen Brandschutz und Haustechnik auf Basis der Bestandssicherung und Betriebssicherheit der Halle mit Nebeneinrichtungen weiterverfolgt.

 

Im Februar 2012 fasste die Stadtverordnetenversammlung den Beschluss, das Budget um 800.000 EUR  für eine Ersatzbeschaffung haustechnischer Anlagen aufzustocken.

 

 

 

Im Zuge der im Mai 2013 notwendig gewordenen Asbestsanierung gab es umfangreiche Rückbauarbeiten der Innenwandbekleidungen, die es nun nicht mehr erlauben, auf den Bestandsschutz zurückzugreifen.  Es besteht vielmehr in Kenntnis dieser Mängel die Betreiberverpflichtung, unverzüglich Abhilfe zu schaffen, um den Vereinen zukünftig einen reibungslosen und planbaren Sportbetrieb zu gewährleisten.

 

Über die durch die Stadtverordnetenversammlung genehmigte Brandschutzertüchtigung und Asbestsanierung hinaus werden Erneuerungs- und Sanierungsarbeiten im Bereich Innenwandverkleidung, Hallenfassade und Dach erforderlich. 

 

Das von den Kommunalen Betrieben Rödermark  seit Mai 2013 beauftragte Architekturbüro hat die oben benannten Bauteile nochmals eingehend untersucht und die daraus resultierenden Sachverhalte schriftlich dargestellt.

 

 

Sachverhalt

 

  1. Innenwandverkleidungen + Prallwände

 

Im Zuge der Asbestsanierung war es erforderlich, die Wandverkleidungen an den Hallenstirn-, wie auch den Längswänden zu demontieren.

Es war ursprünglich geplant, diese durch neue Wandverkleidungen zu ersetzen.

Für einen geordneten Sportbetrieb muss gem. den Sporthallenrichtlinien und den Unfallverhütungsvorschriften neben der Ballwurfsicherheit der inneren Wandflächen nun auch ein Prallschutz bis auf eine Höhe von 2,20 m über Fußboden installiert werden, auch müssen die Türen und Tore die Prallschutzqualität aufweisen.

Im Bestand ist kein Prallschutz vorhanden, die Stirnseiten sind mit rauen Klinkersteinen, die Seitenwände mit Holzfurnierten Spanplatten ausgestattet.

Durch den massiven Rückbau dieser Wandverkleidungen ist der  Bestandsschutz nicht mehr gegeben.

Nach Kostenermittlung ergeben sich für die Instandsetzung der inneren Hallenumfassungswände einschl. Türen und Tore

-          Kosten von :              ca. 120.000 EUR

 

Ausführungszeitbedarf: Aufgrund der erforderlichen Detailbearbeitung,  Erstellung des Leistungsverzeichnisses , Angebotseinholung mit Auswertung und Vergabe der Leistung und unter  Berücksichtigung der Lieferzeiten für die Tür-, Toranlagen und die Montage ergibt sich nach Angabe des beauftragten Architekturbüros  ein benötigtes Zeitfenster bis Mai/Juni 2014.

 

 

  1. Hallenfassade/Reglitverglasung

 

Geplant war die vorhandene Reglitverglasung instand zu setzen, da Scheiben gerissen sind, Wasser in den Hohlraum eindringt und nach innen läuft. Die schadhaften Antriebe der hydraulikgesteuerten  Fenster sollten in diesem Zuge  überholt werden.

Da die dämpfenden Dichtungen  der Reglitverglasung oberhalb der Umkleideräume teilweise in den Scheibenzwischenraum gefallen sind, ist die Verglasung nicht mehr ballwurfsicher, der Anschluss Fassade an die untere Dachfläche  ist nicht fach- und normgerecht.

In der weiteren Detailplanung wird es nun notwendig, die Verglasung auf der Dachseite zum „Schellbusch“ komplett zu erneuern, während auf der gegenüberliegenden Seite die 6 Stck. schadhaften Gläser ausgetauscht und die dauerelastische Versiegelung mit den Anschlüssen an die massive Fassade erneuert werden können. Hierfür würden Gesamtkosten von rd. 86.000 € brutto entstehen.

Da Reglitverglasungen nicht mehr produziert werden und nur noch für Ersatzlieferungen auf dem Markt zur Verfügung stehen, wurde als zukunftsbeständige Alternativlösung der Austausch gegen eine Metall-Glasfassade geprüft und insbesondere auch unter dem zusätzlichen Aspekt der 3-fach-Verglasung mit großem energetischen Einsparpotenzial empfohlen.

 

Kosten hierfür:               brutto 180.000 EUR

 

 

Ausführungszeitbedarf:

Die Ausführung erfolgt nach Ausschreibung, Angebotseinholung und Vergabe der Leistungen im Zeitrahmen der Ausführung der Prallwände

 

 

  1. Dacheindichtung

 

In den vergangenen Sitzungen der Betriebskommission wurde das Thema Dacheindichtung des Sporthallendaches bereits mehrfach diskutiert. Nachdem zunächst nach Einschalten des Architekten der Hinweis auf einen Wassereintritt kam, wurden die Dachfläche mit Fachleuten (Dachdeckern) und dem Architekten begangen.   Dabei wurde festgelegt, dass die Dachfläche zwar alt sei, aber belassen werden sollte.

Erst nach den starken Regenfällen in der vergangenen Woche kam es erneut zu mehreren Wassereintritten in der Sporthalle.

Da sich ein erheblicher Teil der neu installierten haustechnischen Anlagen wie auch die neu eingebrachte abgehängten Decke unmittelbar unter der Dachfläche befindet, wäre es fahrlässig, die Dacheindichtung so zu belassen.

 

Nochmalige intensive Untersuchungen durch das Architekturbüro konnten zunächst die sichtbaren Durchfeuchtungen am Hallendach nicht lokalisieren, jedoch wurden an der umlaufenden Attika des Hallendachs stark durchfeuchtete und marode Spanplatten entdeckt.  Aufgrund der nicht fachgerechten Dachrandanschlüsse am Bestandsdach gibt es die Vermutung,  dass  von hier Regen in den Dachaufbau eindringt und weiter im Hallenbereich dann austritt.

Eine normgerechte Dampfsperre auf der Oberseite der Trapezdachbleche ist ebenfalls nicht vorhanden,  so dass eine komplette Sanierung samt Austausch der Attika empfohlen wird.

 

Die Erneuerung des Daches, inkl. sämtlicher wärmedämmtechnischer Maßnahmen der Dachfläche und Attika, führt zu einer wesentlichen Verbesserung des Wärmeschutzes der Halle im Sinne einer energetischen Ertüchtigung.

 

Ein  Gutachten über den Zustand der Dachflächen wird zurzeit nach intensiver Begehung am 27.09.13 durch einen von der IHK zugelassenen Sachverständigen erstellt.

 

Nach Kostenermittlung ergeben sich für die Instandsetzung   der Eindichtung auf dem Hallendach und der Instandsetzung der Dächer der Nebengebäude in Teilflächen, Kosten von:  brutto 265.000 EUR.

 

 

 

 

 

Ausführungszeitbedarf:

Eine sofortige Vergabe u. Ausführung der Leistungen ist notwendig,  um die Fortführung der bereits vergebenen und in Ausführung befindlichen  Gewerke zu gewährleisten.  Der weitere Baufortschritt ist zu ermöglichen,  um Behinderungen und Bauzeitverlängerungen,  die mögliche Nachforderungen der beauftragten Unternehmen nach sich ziehen, möglichst zu minimieren. Ein beschränktes Vergabeverfahren mit den zu realisierenden Fristen verzögert alle weiteren Ausführungen. Der Baufortschritt wird behindert und unterbrochen, Witterungseinflüsse sind zu bedenken. Die jetzige mit den Dachdichtungsarbeiten betraute Firma  hat bereits 40% der bisher beauftragten Leistungen erbracht,  so dass Gründe der Gewährleistung zu berücksichtigen sind.

 

Nach telefonischer Abstimmung mit der Vergabestelle RP Darmstadt  kann ein freihändiges Vergabeverfahren   erfolgen wenn nach §3 Nr. 5.2 VOB/B die Anwendung des Ausnahmetatbestandes  wie vor erwähnt begründet ist.

 

Ein Bauablaufplan mit den Abhängigkeiten zu den Montagen in der Halle wird zurzeit ausgearbeitet.

 

 

  1. Mehraufwendungen aus Umsetzung Brandschutzertüchtigung Halle  Urberach

 

Daraus ergeben sich nun folgende zusätzliche Ausführungen für die bereits beauftragten Gewerke, die über das vorhandene Budget nicht gedeckt sind, in Höhe von 190.000 EUR brutto.

 

 

  1. Leistungsstand Maßnahme Brandschutzertüchtigung

 

Sämtliche vorgesehenen/geplanten  Ausführungsleistungen im Bereich Küche/Restaurant, Foyer/Garderobe sind termingerecht  erbracht. Seit 17.08.13 ist der Küchen- und Restaurantbetrieb  mit Foyer und den Nebenräumen Garderobe in Betrieb.

 

In der Sporthalle wurden die Haustechnischen Arbeiten weiter fortgesetzt,  Leistungsstand:

 

Gewerk Elektro ca 55% Leistung erbracht.  Die flächendeckende Brandmeldeanlage im Kellergeschoß, KITA Restaurant mit Küche,  Foyer, Nebenräumen und Garderobe ist zu 100% ausgeführt und funktionsfähig aufgeschaltet. Die neue E-Hauptverteilung und die Niederspannungshauptverteilung  sind komplett montiert und in Betrieb.  Die Leuchtenmontage in der Halle ist in Abhängigkeit der  Dachflächensanierung  zu bewerten.

 

Gewerke Heizung Sanitär und Sprinkler ca. 50%  Leistungsstand. Die Montage der Deckenstrahlplatten ab 28.10.13 ist in Abhängigkeit der Dachflächensanierung zu bewerten.

 

Gewerk Lüftung Leistungsstand ca. 65%; Lüftungsgerät Halle Montage am 01.10.13, die Fortführung der Kanalmontage auf der Dachfläche ist in Abhängigkeit der  Dachflächensanierung  zu bewerten.

 

Ausbaugewerke: Im Bereich Technikräume  ist ein  Leistungsstand  von ca. 75% erreicht.

Gewerk Trockenbau: Die sich aus der Asbestsanierung   ergebende  Verkleidung der Hallenstützen mit Gipskarton ist zu 90% erbracht, die geplante Montage der abgeh. Hallendecke ab 28.10.13 ist in Abhängigkeit der Dachflächensanierung zu bewerten. Die Trockenbauarbeiten in den Nebenräumen haben einen Leistungsstand von ca. 70%

 

Gewerk Stahlbau:  Die Geräteunterkonstruktionen (3 Stck.) für die Dachlüftungsaggregate auf den Dächern und   die notwendigen aussteifenden Stahlkonstruktionen  an den Dachaussparungen  für die Rauch-Wärme-Abzugs- kuppeln sind komplett montiert.

 

 

Kosten Maßnahme Brandschutzertüchtigung

 

Alle Aufträge zur Maßnahme Brandschutzertüchtigung sind erteilt. Nachträge, die sich aus geänderter Ausführungsplanung zur obigen Baumaßnahme ergeben, sind mit Stand 27.09.13 im aktuellen Budget berücksichtigt und im verabschiedeten Budget gedeckt.

 

 

  1. Leistungsstand Maßnahme Asbestsanierung

 

Die Ausführung der Asbestsanierung ist seit dem 06.08.13 abgeschlossen. Nach erfolgter  abschließender Raumluftmessung  durch das beauftragte Fachbüro am 07.08.13 konnte die Sporthalle mit Nebenräumen Umkleide/Dusche am 09.08.13 für alle weiteren Ausführungen frei gegeben werden.

 

 

Kosten Maßnahme Asbestsanierung

 

Budget Schadstoffsanierung                                                         400.000  € brutto

Angefallene Kosten Asbestsanierung                                          155.000  € brutto

Einschl. Sachverständigen Honorar

Restsumme Schadstoffsanierung                                                        245.000  € brutto

 

In der Restsumme sind Leistungen eingestellt für die Erneuerung der Hallenwände (ohne Prallschutz) ca. 79.000 €; Mehrleistungen innerhalb der Gewerke aus Asbestsanierung ca. 65.000 €; einschl. erforderlicher Planungs- und Bauleitungsleistungen von Architekt und Fachingenieuren.

 

  1. Kostenentwicklung

 

Für die zusätzlichen Erneuerungs- und Instandsetzungsmaßnahmen  der Halle Urberach entstehen mit Stand 30.09.2013 Aufwendungen in Höhe von

 

Innenwandverkleidungen                                          120.000 EUR

Sporthallenverglasung                                                             180.000 EUR

Eindichtung Dachflächen                                           265.000 EUR

Sonstige Mehraufwendungen                                           190.000 EUR

 

Gesamtbetrag:                                                                      755.000 EUR brutto

                                                                                                  604.000 EUR  netto.

 

Für weitere sich aus den Baumaßnahmen ergebende Maßnahmen wird ein Sicherheitsbetrag in Höhe von 45.000 EUR veranschlagt.

 

 

 

Empfehlung

 

Der Beschluss der Stadtverordnetenversammlung über den Wirtschaftsplan des Eigenbetriebes Kommunaler Betriebe der Stadt Rödermark vom 04.12.2012 sieht unter Punkt 5 vor, dass die Ausgaben des Vermögensplans innerhalb der jeweiligen Geschäftsfelder gegenseitig deckungsfähig sind.

Der tatsächlich erforderliche zusätzliche Gesamtbetrag kann erst nach Abschluss der Überprüfung aller notwendigen Maßnahmen mitgeteilt werden.

 

Zur Sicherstellung der Finanzierung sind Mittel aus dem genehmigten Wirtschaftsplan 2013 für das Projekt Neubau U-3 Einrichtungen heranzuziehen.

 

Aktuell stehen im Jahr 2013 dafür noch  zur Verfügung    400.000 €, mit Verpflichtungsermächtigung für 2014 von 800.000 €.

 

Eine entsprechende Anpassung der Ansätze ist im Entwurf des Wirtschaftsplans 2014 zu berücksichtigen.


Beschlussvorschlag:

 

Die Stadtverordnetenversammlung beschließt die Ausführung  der zusätzlich erforderlichen Erneuerungs- und Sanierungsarbeiten in der Halle Urberach für die Leistungen

 

-          Innenwandverkleidungen                           

-          Sporthallenverglasung

-          Eindichtung Dachflächen

-          sonstige Mehraufwendungen aus Umsetzung Brandschutzertüchtigung Halle  Urberach

 

Der entstehende Mehraufwand hierfür beträgt 755.000 €  brutto. Für weitere, sich aus den Baumaßnahmen ergebende zusätzliche Maßnahmen wird ein Sicherheitsbetrag in Höhe von 45.000 € veranschlagt.

 

Die Finanzierung erfolgt aus Mitteln des Vermögensplans des Wirtschaftsplans 2013 des Eigenbetriebes  „Kommunale Betriebe Rödermark“, Geschäftsfeld Gebäudewirtschaft.

 

 

Abstimmungsergebnis:

 

Zustimmung:

Ablehnung:

Enthaltung:


Finanzielle Auswirkungen:

 

JA

 

Haushaltsmittel stehen im Wirtschaftsplan 2013 bereit