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Wir bitten, den folgenden Berichtsantrag gem. § 12 Abs. 7 der Geschäftsordnung an den Magistrat zu verweisen. Die Berichterstattung des Magistrats soll für die Sitzung des Ausschusses für Ausschuss für Bau, Umwelt, Stadtentwicklung und Energie am 13.06.2012 vorgesehen werden.
Sachverhalt/Begründung:
Die Naturlandschaften Mitteleuropas bestanden aus ausgedehnten Waldflächen, die im Laufe von Jahrtausenden durch teilweise Rodung und die Nutzung zum Nahrungsmittelanbau und zur Rohstoffgewinnung zu vielfältigen Kulturlandschaften wurden. Es entwickelten sich selbst stabilisierende Naturräume mit Feldgehölzinseln und Grenzhecken gegen Austrocknung und Erosion. So konnte sich auf kleinstem Raum eine große Artenvielfalt entwickeln.
In den letzten Jahrzehnten sind durch Bodenreform, Intensivierung der Landwirtschaft und maschinelle Bearbeitung, die großflächige Felder erfordert, die sich selbst stabilisierenden Naturräume nicht mehr existent und der Einsatz von Pestiziden unbedingt erforderlich geworden, um diese Landschaftsform künstlich im ökologischen Gleichgewicht zu halten. Es gingen Biotope (Heideflächen, Feuchtgebiete, Streuobstwiesen) verloren und immer mehr Arten sind vom Aussterben bedroht.
Hinzu kommt eine Spezialisierung der landwirtschaftlichen Betriebe auf einige wenige Betriebszweige, auch bedingt durch den Bedarf der Biogasanlagen. Die Erzeugung von Betriebsmaterial für die Energieerzeugung ist für den Landwirt meist einfacher und einträglicher als die Erzeugung von Lebensmitteln.
Biotope und deren Vernetzung wurden in den letzten Jahren mit Hilfe der Naturschutzverbände in mühevollen und meist ehrenamtlichen Einzelaktionen wieder angelegt. Hierzu zählen auch die vielen Aktionen zur Renaturierung von Bächen und Flüssen. Diese Aktivitäten reichen aber nicht aus, um die vielfältigen Kulturräume zu erhalten und das Artensterben zu stoppen. Projekte, Programme vor Ort, in enger Zusammenarbeit mit den Landwirten, die heute schon einen unverzichtbaren Beitrag zum Erhalt der Kulturlandschaft leisten, müssen angeregt werden.
Beschlussvorschlag:
Wir bitten den Magistrat zu berichten und hierbei auf die folgenden Fragen einzugehen:
1. Wie groß ist die landwirtschaftlich genutzte Fläche in Rödermark, wie viel davon ist in städtischem Eigentum?
2. Welcher Anteil der Eigentumsflächen sind zur landwirtschaftlichen Nutzung verpachtet und zu welchem Preis?
3. Wie teilen sich diese Flächen auf Rödermärker und auswärtige Landwirte auf?
4. Werden Anteile dieser Flächen ökologisch bewirtschaftet?
5. Welchen Anreiz könnte die Stadt geben, um eine Bereitschaft zur Ökobewirtschaftung zu fördern oder eventuell vorhandenes Engagement auszuweiten?
6. Welche Projekte, Programme gibt es (Land, Bund), um den Erhalt der Artenvielfalt im Kulturland zu fördern.
7. Beteiligt sich die Stadt Rödermark oder landwirtschaftliche Betriebe an einem dieser Programme und in welcher Größenordnung?
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