Bürgerinformationssystem
Sachverhalt: Die Erinnerung an die ehemaligen jüdischen Mitbürgerinnen und
Mitbürger in den Ursprungsgemeinden der Stadt Rödermark war schon bislang
Gegenstand historischer Betrachtungen und Untersuchungen in städtischen und
privaten Publikationen (insbesondere Egon Schallmayer und Jörg Leuschner
„Ober-Roden und Urberach im Dritten Reich“ 1998, Norbert Cobabus „Juden in Ober-Roden
und Urberach von den Anfängen bis heute“ 2008) sowie in
Diskussionskreisen kirchlicher Gremien und solchen des Heimat- und Geschichtsvereins.
Hieraus sind Initiativen zur Schaffung einer Gedenkstätte für die ehemaligen
jüdischen Mitbürger entstanden, welche wiederum von den städtischen Gremien
aufgegriffen wurden. So hat sich der Magistrat mehrfach mit der Thematik
befasst und Anregungen aufgegriffen, die im Forum „Leitbild und
Stadtentwicklung“ vorgestellt worden sind. In der bevorstehenden 70. Wiederkehr des Jahrestages der sog.
„Reichskristallnacht“, deren Ereignisse auch in Urberach und
Ober-Roden eine schwerwiegende Eskalation bei der Ausführung der Pläne der
Nazi-Diktatur zur Entrechtung von Menschen jüdischen Glaubens und zur
Vernichtung jüdischen Lebens in Deutschland und Europa markierten, sieht der
Magistrat einen historisch begründeten Anlass, die Idee einer Gedenkstätte in
die Tat umzusetzen. Der freie Platz im oberen Teil der Bahnhofstraße, früher
die Hausnummer 18, wird dafür als geeignet angesehen, weil hier jüdisches Leben
inmitten und als selbstverständlicher Teil der dörflichen Gemeinschaft bis zur
Vertreibung stattfand. Das betreffende Grundstück liegt im Geltungsbereich des
Bebauungsplanes B 1.2 Ortskern“. Die Fläche ist als „Gemeinbedarfsfläche
mit Anpflanzungen“ festgesetzt. Auf dem Platz befindet sich zur Zeit eine
befestigte Fläche, die als PKW-Parkplatz (4 Stellplätze) genutzt wird. Diese
Stellplätze sollten auch im Rahmen einer Umgestaltung der öffentlichen
Verkehrsfläche (Gehweg) weiterhin bereitgestellt werden. Die Stellplätze sollen
als „Schrägparker“ entlang der Bahnhofstraße eingerichtet, der bestehende
Gehweg in diesem Bereich auf den Platz verschwenkt werden. Die Bushaltestelle
sollte in diesem Bereich verbleiben und lediglich nach Norden verschoben werden,
da der Bus heute bereits auf der Straße hält. Es soll keine Abgrenzung mit der Toranlage
gegenüber dem öffentlichen Gehweg erfolgen. Die Kosten für eine Neugestaltung
dieses Bereichs belaufen sich auf ca. 33.000 €. Beschlussvorschlag: Die Stadtverordnetenversammlung beschließt die Errichtung einer
Gedenkstätte für ehemalige jüdische Mitbürger der Stadt Rödermark auf dem Platz
„Bahnhofstraße 18“ im Stadtteil Urberach. Die Fläche ist entsprechend den vorgelegten Plänen dem Anlass
angemessen neu zu gestalten. Die erforderlichen Mittel werden außerplanmäßig
bereitgestellt. Die Deckung erfolgt durch Minderausgaben 2008 bei der
Erschließung für das Neubaugebiet „An den Rennwiesen“. Abstimmungsergebnis: Zustimmung: Ablehnung: Enthaltung: Finanzielle Auswirkungen: JA Die außerplanmäßigen Ausgaben können gemäß
§ 114g HGO durch Minderausgaben 2008 bei
der Erschließung für das Baugebiet „An den Rennwiesen“ gedeckt
werden. (Produkt: 66.1.1.01, Konto: 061401, Inv.Nr. 6-3-08K, Kostenstelle:
632000) 3.4.2008 Da Anlagen Lageplan |
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