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Auszug - Auswirkungen der Kürzungen der hessischen Landesregierung für die Migrationsdienste Referent: Herr H. Karademir  

 
 
27. öffentlichen Sitzung des Ausländerbeirates
TOP: Ö 2
Gremium: Ausländerbeirat Beschlussart: (offen)
Datum: Do, 13.05.2004 Status: öffentlich
Zeit: 19:30 - 21:00 Anlass: ordentliche Sitzung
 
Wortprotokoll

Wortprotokoll:

Herr Karademir gibt zunächst einen historischen Überblick über die Entstehung und Entwicklung der Migrationsberatungsdienste. Diese wurden 1964 eingeführt. Die Aufgaben übernahmen die Caritas für katholische Einwanderer, die Diakonie für orthodoxe Einwanderer und die Arbeiterwohlfahrt für Einwanderer mit nicht-christlichem Hintergrund. Während sich die Aufgaben zunächst auf Übersetzungsdienste beschränkten ergab sich in der Folgezeit eine veränderte Aufgabenstellung, die die gesamten Lebensbereiche der Einwanderer umfassten. Die Finanzierung der Migrationsdienste erfolgte durch den Bund mit 62 % und durch das Land Hessen mit 38 %.
Mit dem Jahr 2004 hatte sich das Land Hessen zunächst vollständig aus der Finanzierung zurückgezogen, was auf Grund der vereinbarten Korrespondenz auch zu einem Rückzug des Bundes hätte führen müssen. Verhandlungen haben dazu geführt, dass der Bund seinen Finanzierungsanteil in absoluter Höhe auch für 2004 erhält, wenn das Land sich weiterhin symbolisch an der Aufgabe beteiligt. Das Land Hessen hat daraufhin entschieden, 5.000 € bereitzustellen, was eine Finanzierung des Bundes in Höhe von 1,5 Mio. € nach sich zieht. Die Auswirkungen der Kürzungen sind für die verschiedenen Migrationsberatungsdienste unterschiedlich. Während die AWO zu 100% aus Bundes- und Landesmitteln finanziert wird, beträgt der Anteil bei der Caritas und der Diakonie 34%. Sowohl Diakonie als auch Caritas haben auf Grund der Entscheidung des Landes Stellen in unterschiedlichem Umfang abbauen müssen; der Migrationsdienst der Arbeiterwohlfahrt Offenbach befindet sich zurzeit im Insolvenzverfahren, was dazu geführt hat, dass 29 Beschäftigte arbeitslos geworden sind. Anhand zweier Bespielfälle verdeutlicht Herr Karademir die wirksame Hilfe der Migrationsberatungsdienste, die auch dazuführt, dass Mittel an anderer Stelle eingespart werden können. Verhandlungen zwischen Landrat und dem Kreisverband der Arbeiterwohlfahrt haben nun ergeben, dass auf Grund der eingegangenen Bundesmittel evtl. die Finanzierung einer Stelle ab 1.06.2004 bis zum 31.12.2004 gesichert werden kann. Aussagen für 2005 können nicht getroffen werden. Die Fortführung der Integrationsberatungsdienste könnte nur dann fortgesetzt werden, wenn künftig Kreis Offenbach und Kreisgemeinden die Finanzierung der notwendigen Stellen übernehmen würden.

Der Vorsitzende bedankt sich bei Herrn Karademir für den Vortrag und bittet Herrn Öztürk den ausgeteilten Antrag des Ausländerbeirates an den Magistrat vorzulesen.

Der Antragstext lautet:

 

Der Ausländerbeirat bittet den Magistrat zu prüfen, welche Konsequenzen und Auswirkungen die Kürzungen der Hessischen Landesregierung für die Migrationsdienste in Rödermark haben.

 

Die Mitglieder des Ausländerbeirates stimmen dem Antrag einstimmig zu.