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Vorlage - FDP/0111/19  

 
 
Betreff: Schäden im Stadtwald durch Dürre und Stürme (Anfrage)
Status:öffentlichVorlage-Art:Antrag FDP-Fraktion
Federführend:Gremien-Büro   
Beratungsfolge:
Stadtverordnetenversammlung der Stadt Rödermark Anhörung
14.05.2019 
24. öffentlichen Sitzung der Stadtverordnetenversammlung der Stadt Rödermark zur Kenntnis genommen   

Sachverhalt
Beschlussvorschlag

ALLRIS® Office Integration 3.9.2

Sachverhalt/Begründung:

 

Das Jahr 2018 war geprägt von einer nie dagewesenen Dürre, die erhebliche Auswirkungen auf die Natur hatte und immer noch hat. Pflanzen vertrockneten, Tiere verhungerten und verdursteten, der Boden ist bis in tiefere Schichten ausgetrocknet und hat dort auch heute noch lange nicht sein normales Feuchtigkeitsniveau erreicht. Die Auswirkungen werden noch viele Jahre spürbar sein. Besonders betroffen ist auch der Wald und hier besonders flach wurzelnde Bäume wie die Fichte, die als standortfremde Baumart Anfang des Jahres 2018 noch etwa 2% der Bäume im Rödermärker Stadtwald darstellte. Nahezu alle Fichten zeigen Trockenheitsschäden, geschätzt drei Viertel aller Bäume sind mittlerweile abgestorben. Daneben haben auch Lärchen und Kiefern Probleme mit der Trockenheit gehabt. Auch hier gibt es augenscheinlich einige Verluste. Gerade bei der Kiefer, dem dominierenden Baum im Rödermärker Stadtwald, könnte das auch erhebliche wirtschaftliche Auswirkungen haben. Um das Holz der vertrockneten Bäume noch verwerten zu können, muss dieses

zeitnah herausgeholt und vermarktet werden. Der Fragesteller vermutet aufgrund der großen Menge einen Einbruch der Marktpreise bei diesen Holzarten. Da die Forstkapazitäten mit dem Abräumen der Schadbäume erschöpft sein sollten, ist davon auszugehen, dass die Einschlagpläne komplett überarbeitet werden mussten und faktisch kein edleres Holz zurzeit geschlagen werden kann.

 

Des Weiteren haben der Februar sowie die erste Märzwoche einige heftige Stürme gebracht, die wohl für die heftigsten Sturmschäden seit 28 Jahren gesorgt haben. Besonders getroffen hat es Darmstadt, Messel und Münster, wo es eine nie dagewesene Schneise der Verwüstung gibt. Aber auch im Rödermärker Stadtwald gibt es zumindest eine Fläche an der B45 zwischen der B459 und der B486, wo mehrere Hektar Wald komplett vernichtet wurden.

 

Beide Ereignisse – Trockenheit wie Stürme – müssen erhebliche Auswirkungen auf den

Waldwirtschaftsplan 2019 haben.

ALLRIS® Office Integration 3.9.2

Anfrage:

 

1) Gibt es schon eine Bestandsaufnahme, wie groß die Trockenheitsschäden im Rödermärker Stadtwald bei den einzelnen Baumarten sind? Falls ja: wie viel Prozent einer jeweiligen Baumart zeigen so große Trockenheitsschäden, dass sie gefällt werden müssen?

 

2) Erfahrungsgemäß kommt es bei solchen gravierenden Wetterereignissen zu einem

Überangebot bei einzelnen Holzarten. Wie ist die aktuelle Preisentwicklung bei den

wichtigen Baumarten Fichte, Kiefer und Buche? Werden die im Haushalt prognostizierten Holzerträge im Jahr 2019 erreicht werden können?

 

3) Gibt es außer der im Sachverhalt genannten Fläche weitere Flächen im Rödermärker

Stadtwald mit erheblichen Sturmschäden? Wie viele Bäume sind insgesamt in etwa den Sturmereignissen zum Opfer gefallen? Was wird mit der nun kahlen Fläche geschehen?

 

4) Lässt sich der Gesamtschaden der beiden Ereignisse für den Waldbesitzer Stadt Rödermark abschätzen? Wenn ja: wie hoch ist er ungefähr?

 

5) Welche Langzeitauswirkungen auf den Waldwirtschaftsplan und das Forsteinrichtungswerk haben die beiden beschriebenen Wetterereignisse? Muss das kleine Plus bei der Waldbewirtschaftung langfristig korrigiert werden?